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Abschaltung

Artikel vom 09.01.2004

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Elsass - Allgemeines

Atomkraftwerk Fessenheim fehlerhaft gebaut

Französische Behörden geben gravierende Sicherheitsmängel im AKW Fessenheim zu.

Von Redaktion



FESSENHEIM.- In den französischen Atomkraftwerken (AKW), die mit einem Druckwasser-Reaktor laufen, gibt es Sicherheitsmängel bei der Notkühlung. Das hat die französische Behörde ANS in ihrem Bericht festgestellt. Betroffen ist auch das AKW Fessenheim, das 50 Kilometer nördlich von Basel liegt.

Wie Radio DRS I am Freitag, 9. Januar 2004, meldete, ist das Ergebnis der Untersuchung nur per Zufall bekannt geworden: Die Basler Behörden erhalten solche Informationen über Mängel nur auf Umwegen, obwohl der Basler Kantonschemiker André Herrmann in der Sicherheitskommission des AKW Fessenheim sitzt - allerdings ohne Mitspracherecht.

Nicht erdbebensicher

Aufgrund anderer Quellen weist der Bericht unter anderem auf die fehlende Erdbebensicherheit des AKWs hin. So sei der Notspeisewasserbehälter und der Borwasserbehälter mangelhaft auf einen Erdbebenfall ausgelegt, und ausserdem seien Trennwände auf einer Länge von 850 Metern nicht spezifikationsgerecht erdbebensicher.

Diese Feststellung ist um so erschreckender, weil die Wahrscheinlichkeit eines Erdbebens für Fessenheim leicht höher ist als beim Standort Mülheim-Kärlich. Dort haben deutsche Gerichte den Betrieb eines Atomkraftwerks mit dem Hinweis auf die Erdbebengefährdung untersagt, kommentierte ein Sprecher des Umweltverbandes BUND.

Abschaltung gefordert

Für den französischen Atomphysiker Jean-Marie Brom sei das Atomkraftwerk technisch und wirtschaftlich am Ende und müsse abgeschaltet werden. Fessenheim sei jedoch kein Einzelfall, so Brom. Der Betreiber Electricité de France (EdF) müsse daher befürchten, zum Abschalten weiterer Atomkraftwerke gezwungen zu werden, wenn er einen «Präzedenzfall Fessenheim» zulasse. Daher wolle EdF das AKW Fessenheim weiterhin betreiben.


Von Redaktion


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