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Artikel vom 26.03.2005

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Urbi et Orbi

Kein jugendfreier Osterhase!

Warnung: Dies ist eine Karikatur. Bei Eierkribbeln oder Frühlings-Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker…

Von Jürg-Peter Lienhard



NICHT JUGENDFREI - Zulassung erst ab 99 Jahre: Tomi Ungerer, der Zeichner mit dem frechen Stift, hat dem Editor von webjournal.ch diese kecke Zeichnung gewidmet. Als kleines Dankeschön für das nun in fast allen Büchern von Ungerer verwendete Porträt, das der Journalist-Photoreporter jpl vom Strassburger Illustrator neben dem Bartholdi-Denkmal am Basler Centralbahnplatz schoss. Ein hübsches Osterei für alle emanzipierten Menschen!



Das Team von webjournal.ch wünscht allen Leserinnen und Lesern ein schönes Osterfest, harte Ostereier und saubere Unterhosen beim Eiersuchen!

Tomi Ungerer ist der Kämpfer fürs Elsässische schlechthin. Er ist DER Botschafter des Elsass in der Welt!

Als Illustrator feierte er Erfolge in New York, wo er wohl seinen Scharfblick für die degenerierte Wohlstands-Gesellschaft erwarb.

Seine Art ist direkt, seine Seele poetisch. Zeichnen, das heisst, Sehen, lernte er in Colmar, als er jeweils auf den Bus fürs Collège warten musste und sich die Wartezeit damit vertrieb, dass er ins Unterlinden-Museum schlich und dort den Altar von Matthias Grünewald studierte, bis er ihn auswendig kannte.




Tomi Ungerer (links) stellt sich dann uneigennützig als «Lokomotive» vor einen jungen Künstler, wenn er dessen Talent erkannt hat: Christophe Meyer (rechts) gelang durch ihn erst der Durchbruch in der modernen Kunstszene. Das nennt man «elsässische Solidarität»! Foto: J.-P. Lienhard, Basel © 2005


Wenn man jemanden einen «emanzipierten Menschen» nennen kann, dann ist es Tomi Ungerer gewiss! Seine scharfen Beobachtungen des Menschlichen, Allzumenschlichen sind gerne Gegenstand seiner «Erwachsenen-Bücher»: Das Bigotte und Verlogene ist ihm höchst zuwider, und er «geisselt» es häufig in provozierenden «Gleichnissen». Seine Zeichnungen zur Erotik kritisieren die Absenz von Liebe und Zärtlichkeit - allerdings ganz gerne mit dem «Zaunpfahl» des Bizarren.

Ungerer stellte sein Können, vor allem als Plakatgestalter und als plakativer Illustrator, immer wieder finanzschwachen philanthropischen Organisationen zur Verfügung, die sonst mit ihrer schwachen Struktur wenig Chancen auf Gehör ihrer Botschaft hatten: So das Schweizerische Rote Kreuz oder die Gesellschaft «Amnesti Animal», wofür er einen Band mit aufrüttelnden Illustrationen zum Pelztragen, gegen Froschschenkel- und Schildkrötensuppe-Fressern gestaltete. Wer im Elsass eine gute Sache zu verbreiten hat, der kann auf Tomi Ungerers witzig-gescheite Plakatkunst rechnen: Jedes seiner Plakate steht auf einer Ebene mit Henri de Toulouse-Lautrec!




Tomi Ungerers Lieblingsporträt, das er in fast allen seiner Buch-Publikationen veröffentlich haben will: Der Hauch von Melancholie, der gescheite Blick, der starke Persönlichkeitsausdruck - das hat nicht der Photograph «gemacht» - das ist Tomi Ungerer. Foto: J.-P. Lienhard, Basel © 2005. Aus: «Erotoscope», Taschen-Verlag, Köln. 2001



Besuchen Sie die untenstehenden Links zu Tomi Ungerer oder werden Sie Mitglied des Tomi-Ungerers-Freundeskreises:

L'Association Internationale
des Amis de Tomi Ungerer

BP 12 Cathédrale
F - 67060 - STRASBOURG Cedex

Tel : 00 33 3 88 22 24 94
ou 00 33 6 08 51 18 93
ou 00 49 173 344 14 37

Von Jürg-Peter Lienhard

Für weitere Informationen klicken Sie hier:

• Tomi-Ungerer-Homepage (mit vielen Karikaturen und Illustrationen)

• Tomi Ungerer-Biographie

• Über das Tomi-Ungerer-Museum in Strassburg

• Kinder- und andere Bücher von Tomi Ungerer im Diogenes-Verlag


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