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Artikel vom 11.06.2009

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Bücher

Mit Bemerkung von Marc Grodwohl

Markus Kutter Nachlese

So heisst das Buch, das Reinhardt Stumm aus der unveröffentlichten riesigen Hinterlassenschaft verfasst hat

Von Jürg-Peter Lienhard



In einem Gedicht bezeichnete er sich selbst als «Kleinbürger», und so kleidete er sich auch. Wenn da nur nicht die Eselsohren wären, die er mit seinen Schuhen und auf einem Fildeburger-Sofa stehend markiert… Foto: wahrscheinlich Christian Vogt, Basel, kopiert von der Umschlag-Rückseite.


Ein Werber, ein «geheimer Verführer», sei er gewesen, aber in Wahrheit war er ein Gelehrter und Poet. Das soeben im Basler Christoph-Merian-Verlag (CMS) erschienene Buch über den 2005 verstorbenen genialen und unbequemen Kopf Markus Kutter fasst faszinierende Texte aus einem riesigen Nachlass zusammen und ist bei allen ernsthaften Sujets leicht und da und dort, trotz Strittigkeiten, vergnüglich zu lesen, so wie es nur ein Autor von Format, Reinhardt Stumm, zuwege zu bringen vermag.

Wer immer zu Papier greift, um darauf seine Gedanken festzuhalten, steht vor dem Problem, wie es wo lagern, und vor allem: wie wiederzufinden, was darauf verbrochen. Markus Kutter beschäftigte dafür eine Sekretärin - ein Vorteil, wenn man viel Geld erben konnte - und richtete in seinem Haus ein eigenes Archivzimmer ein. Wie mir Reinhardt Stumm schilderte, standen darin stählerne Gestelle mit fein säuberlich abgelegten Schriftstücken in den «bekannten» Bundesordnern.

Nur einen Teil der darin abgelegten Schriften konnte Stumm sichten - und das war immer noch genug, um monatelang lesen zu müssen - oder zu dürfen. Eine fünfstöckige Etagère, recto-verso, etwa zwei Meter breit, voller Bundesordner von jeweils bestimmt nicht weniger als 500 Seiten!

Gehen wir davon aus, dass die Lektüre reinstes Vergnügen war - «Versucherli» zum Beweis gibts im Buch von Stumm genug -, so war die Arbeit, aus den Tausenden von Manuskriptseiten ein lesbarers Buch zusammenzudampfen, doch eine Stachanov-Arbeit, Knochenarbeit also. Drei Monate habe er dafür getippt; neun insgesamt nur Lesen, Verdauen und Nachdenken. Das macht ihm so schnell keiner nach - nur ein Spinner, der Stumm sowieso (auch) ist!



Zur Buchvernissage ein Podium, wobei teils recht intime Anekdoten ziemlich freimütig wiedergegeben wurden. Von links: Marc Steffen, «Freund des Hauses»; Gisela Kutter; Beat von Wartburg, Herausgeber; Reinhardt Stumm und der Schauspieler Beat Rychner, der Kostproben las. Im Vordergrund die Publikationen des CMS-Verlags, die von Kutter initiiert wurden. Foto: J.-P. Lienhard, Basel © 2009


Stumm verkehrte oft bei Kutter, der ihm stets mit einem Buch in der Hand und den Daumen in einer aufgeschlagenen Seite eingeklemmt, die Tür öffnete: «Kumm numme yyne - das muesch lääse!». So gastfreundlich sich Kutter gab, so knausrig konnte er sein. Stumm bemerkte mal früher zu mir, dass er Kutter insgeheim für einen Geizkragen halte, weil Kutter sich schon mal überlegte, ob er nicht «Eintritt» verlangen sollte, wenn er Einladungen machte und seine Gäste halt auch zulangten beim teuren Bordeau…

An der Buch-Vernissage am Montag, 8. Juni 2009, im Literaturhaus Basel, jedenfalls gings nicht um solchen Pipikram; der Wein floss in Strömen. Nur die Canapés waren eine Fehlinvestition für die Gäste, weil fettriefend gebratene Peperoni-Stücklein eklig ab dem Chorizo auf die Finger rutschten, und es gab keine Servietten…

Pipikram muss man auch gar nicht erwarten vom Buch und im Buch. Der Centimes-Geizkragen, so wird bei der Lektüre schnell klar, war ein Verschwender was grosse Gedanken und Leidenschaft, leidenschaftliche Beziehungen zu Menschen und Themen, betrifft.

Vom «Werber» Kutter wird immer gesprochen, wenn die Rede auf Kutter kommt. Tatsächlich hat er mit der Gründung der Agentur GGK, der er das «K» lieh, in der alphabetischen Reihenfolge Gerstner, Gredinger und Kutter zwar, aber zufälligerweise phonetisch rund und sicher auch so gewollt, eine Werberei aufgemacht, die einen sagenhaften Ruf hinterliess und noch heute den unübertroffenen Ruf einer höchst kreativen Saubande geniesst, auch wenn die meisten ihrer berühmt gewordenen Mitarbeiter inzwischen alte Papis mit schlohweissem oder gar keinem Haar geworden sind.

Doch war Kutter, was Stumm mal früher über ihn geschrieben hat, aber an der Vernissage-Diskussion hat er trotz der vielen liebenswürdigen und bewundernden Worten es vergessen zu sagen: ein Gelehrter. Ja, ein Poet war er auch, den Terminus «vergass» Stumm nicht; offenbar unbewusst stellte er den Poeten dem «unausgesprochenen» Gelehrten voran.



Der Vortragssaal des Litearaturhauses war gerammelt voll. Foto: J.-P. Lienhard, Basel © 2009


Neidvoll muss ich zugeben, dass Kutter unter dem Titel «Intelligenz-Tourismus» den schönsten, den besten Artikel über das Ecomusée d'Alsace in der damaligen «Weltwoche», wo er gewissermassen der «Hausautor» war, verfasst hat und damit dem Ecomusée d'Alsace-Gründer Grodwohl die kompetente Reverenz erwies, wie sie nur aus der Schweiz kommen konnte. Da war der Gelehrte und der Poet gemeinsam am Werk, was wiederum eine andere Seite von Kutter erhellt: den politisch Denkenden, den Erzieher und den gesellschaftlich Bewussten.

In meiner Ecomusée d'Alsace-Zeit ging es mir darum, das Werk des anderen genialen Schöpfers, Marc Grodwohl, Gründer des Ecomusée d'Alsace, in der Region Basel, in der Schweiz, auf eine ebenso grosse Bekanntheitsebene wie den Basler Zolli zu bringen. Markus Kutter hatte mich seinerzeit in der Kunsthalle, sein «Personalbassin», für die GGK angeworben - die angestrebte Texter-Karriere blieb mir verwehrt -; ich wusste also um Kutters Sensibilität für extrem kluge Köpfe und Begabungen.

Die Verbindung Grodwohl–Kutter kam zustande, und Kutter wäre beinahe Direktor des Ecomusée d'Alsace geworden. Dass dies nicht funktionieren konnte, wurde mir bei der ersten gemeinsamen Begegnung in Hésingue klar, als er Marc Grodwohl anerbot, sein Haus, das viereckig-moderne «Hasenhaus» des von ihm so verehrten Theater-Architekten Gutmann, als «Kreativ- und Besinnungsort» zu nutzen. Das war ein naiv-liebenswürdiges Missverständnis Kutters.

Das entscheidende Missverständnis jedoch bestand einerseits im intellektuellen Tempo, das Grodwohl einschlug, wenn er ein Ziel formuliert hatte, und andererseits eben aus der bedächtigen «schweizerischen» Solidität Kutters. Die Temperamente und Kulturen waren zu unterschiedlich, und vielleicht war Kutters Wissensstand bezüglich Elsass auch ziemlich defizitär. Das «Hasenhaus», diese Faust aufs Auge in der elsässischen Hauslandschaft, ist so ein Defizit…

Schliesslich aber holte Kutter in einem Teilgebiet mächtig auf, und zwar typischerweise mit der unglaublichen Geschichte der gigantischen elsässischen Schwerindustrie: Das Bassin Potassique musste bei ihm Neugierde wecken - Grodwohl führte ihn ein. Kutters Aufsatz, der, wie viele andere auch, nur in seinem auf dem Internet geparkten «Wortlager» - welch sinnige Worterfindung - veröffentlicht ist, ist mir immer noch Beispiel, wie man aus einer riesigen Faktensammlung eine Geschichte formuliert, sie in den geschichtlichen und sozialen Zusammenhang stellt und sie in eine Quintessenz, gewissermassen in eine «Moral» gipfeln lässt, die Aufruf und Pflicht für Arbeit ist.

Kutter, der Gelehrte, der Poet, der Politiker, war ganz nah dran bei den Figuren, die die Geschicke der Gesellschaft in den Händen hielten und halten. Da wird ganz schnell klar, dass er kein «Linker» war, dass Kreativität und Geist nicht à priori von «Links» besetzt ist, sondern nur zu oft bei den Industriegründern, bei den «liberalen» Geistern, gedieh und nachhaltig Arbeit schuf, indem sie Weitsicht, Wagnis und Leidenschaft mit Haut und Haar der Vision widmeten oder gar opferten. Das konnte Kutter formidabel beschreiben, und zwar stets und immer, ohne den Leser nur eine einzige Sekunde zu langweilen!



Blick vom Podium zum Publikum, das seltsamerweise fast ausschliesslich aus älteren Freunden und Bekannten bestand - die Jugend, die hier Hochinteressantes hätte vernehmen können, fehlte. Dabei verkörperte Kutter doch alles, was die Jugend sonst reklamiert: Kreativität und Originalität. Foto: J.-P. Lienhard, Basel © 2009


Die Geschichte der Amalie Zürcher und des Hermann Vogt jedenfalls hat nur einen Schönheitsfehler: Kutter stapfte nie auf der Rossalmend herum, wo in der Nähe der Hof des Guts-Fräuleins stand, wo die eigensinnige Dame den Traum vom Schatz unter ihrem Bett träumte. Eben, Kutter war ein Gelehrter, der mit Papier und Büchern zu seinen Darstellungen und Schlüssen kam. Das gereicht ihm nicht zum Nachteil und ist auch kein Vorbehalt - im Gegenteil.

Gisela Kutter, die Witwe, schilderte auf dem Vernissagen-Podium, wie sie und er «selbdritt» Zwiesprache hielten - mit Peter Ochs: «Eine Zeitlang war Peter Ochs allgegenwärtig, wo auch immer wir hingingen, wann auch immer wir miteinander waren: am Tisch, im Büro, im Tram…» So geht das, wenn man eine historische Person zum Leben erwecken will: Man muss sie zwar in der Uni-Bibliothek aufsuchen, muss ihre Schriften lesen und was andere über sie Sinnvolles oder Sinnloses geschrieben haben. Dann aber ist die Person noch im dichten Nebel der Fakten verhüllt, und erst das Herumwälzen der Fakten, das Gespräch mit einem ebenfalls leidenschaftlich interessierten Partner, modelliert nach und nach eine «wirkliche» Gestalt.

Was den Partner betrifft, so hatte Kutter mit seiner Gisela grosses Glück: Die Peter-Ochs-Forschung wird nie um den Namen Gisela Kutter herumkommen können. Sie war ja auch eine «Akquisition» seines Gespürs für Kreative, wie Gisela am Podium verriet: Sie kannten sich kaum ein paar Stunden, und schon gab er seine zweifelsfreie Absicht kund, sie zu heiraten. Es bereitete ihm sicher höchstes Vergnügen, als sie auch noch das Geld für das Schauspielhaus unter ihren Freundinnen zusammentrommelte; der Aktions-Titel «Ladies first» war sicher seine Idee, ist liebende Reverenz und schlaumeierische Botschaft in einem gewesen.

Das Buch über Kutter, das scheint folglich logisch, kam denn auch auf Anregung von Gisela Kutter zustande. Die Frage, wer der künftige Autor sein könnte, gab ihr wohl sehr viel Kopfzerbrechen, denn alle, die sie aus dem früheren Kreise um Markus Kutter anfragte, seine besten Freunde, kapitulierten vor der Masse der Schriften und Beschäftigungen. Mit Reinhardt Stumm gelang es Gisela Kutter, gewissermassen zwei Titanen des Wortes zusammenzubringen - das darf man ruhig so schreiben.

Dennoch ist das Buch von Reinhardt Stumm nicht einfach eine Biographie Kutters, die von der Geburt bis zum Tod die gloriosen Stationen aufzählt, auch wenn es chronologische Kapitel enthält. Das Buch selbst ist eine schriftstellerisch und lektorisch innovative Leistung, weil sie es mit einer unglaublichen Leichtigkeit versteht, Appetit aufs Lesen zu erzeugen und damit Interesse an einer historischen Person zu wecken.

Das fängt schon beim Inhaltsverzeichnis an, wo nicht, wie sonst üblich, nur die Kapitelübeschriften mit entsprechender Seitenzahl verzeichnet sind, sondern unter jedem Titel auch ganz knapp in drei, vier Zeilen eine Zusammenfassung des Inhalts folgt. Da muss man nicht zum Kapitel blättern, sondern sieht auf einen Blick, was einem im Kapitel erwartet - und schon ist man angefixt! Ich vermute - ich weiss es nicht -, dass der Journalist Reinhardt Stumm seine bitteren Erfahrungen mit schwer verständlichen Abhandlungen nun für seine Leser im Stil des Zeitungsmachers einbrachte. Damit gelang ihm auch, genau das in den Vordergund zu stellen, was einem nur zu oft bei Biographien vermissen lässt: die Person mit farbigen Geschichten und spannenden Zitaten lebendig werden zu lassen.

Das Buch beginnt darum gleich mit einem Gedicht. Von Markus Kutter, erschienen im Todesjahr Kutters in Matthyas Jennys Nachtmaschinen-Verlag: «Ortstermin». Es folgt konventionell das Vorwort von Reinhardt Stumm, woraus schon am Anfang hervorgeht, dass Kutter mehr als dreissig Bücher verfasst hat - Romane, Gedichtbände und eine - verunglückte - Oper, ein wohl ebenfalls verunglücktes Bühnenstück, doch einige Gedichtbände von grosser Poesie, Fernsehdrehbücher - darunter «Herr Herr», die wahre Geschichte eines üblen Gesellschaftsschädigers -, dann Sachbücher zur Werbung, die erwähnten Arbeiten zu Peter Ochs, zur Schweizer Geschichte, zum Verhältnis Schweiz-Deutschland, zur Helvetik, zur Regionalgeschichte des Dreiländerecks, zur Lokalgeschichte Basels und das Tagebuch des Grossrats Kutters.

Man sieht damit schon zu Beginn, dass die Rede von einem unglaublich produktiven Zeitgenossen ist, der in vielen Bereichen publizierte und sich als Lokalpolitiker auch öffentlich einmischte. Mit zunehmendem Alter jedoch beschäftigte sich der als Historiker und in der Basler altphilologischen Eliteschule «HG» Ausgebildete mit Geschichte und geschichtlichen Personen, was man in der obigen Aufzählung seiner Interessensgebiete nicht so direkt ablesen kann.



Der Buchhändler und Verleger von Kutters Gedichten in «Ortstermin» (Verlag Nachtmaschine Basel), Matthyas Jenny, kam optimistisch mit 90 Exemplaren von Stumms «Nachlese». Nur 30 gingen weg, obwohl fast 200 Personen an die Vernissage mit Gratis-Wein und Gratis-Canapés à discrétion kamen… Foto: J.-P. Lienhard, Basel © 2009


Kutter wäre nicht Kutter, wenn er die Geschichte der Personen nicht in Zusammenhang mit der Gegenwart und mit Blick auf die Zukunft zu bringen versuchte. Abgesehen von Peter Ochs, den er nicht nur als «Landesverräter» zu rehabilitieren suchte, sondern in ihm den akribisch arbeitenden Vorläufer von Schulgesetz und Verfassungsrecht sah, hat er sich mit Karl dem Kühnen beschäftigt und dabei mit Absicht gegen das an der historischen Fakultät verpönte «wenn» verstossen: Damit gelang ihm ein genialer Trick, um die Folgen eines historischen Ablaufs bis in die Gegenwart, bis zu den deutsch-französischen und den Weltkriegen zu verdeutlichen.

Die Einsichten aus dieser hypothetischen Denkweise können erschrecken, aber können auch helfen, die Tragweiten des politischen Handelns zu ermessen. Zumal seine Interpretationen die ungebildete Behauptung, aus der Geschichte könne man nichts lernen und Geschichte wiederhole sich nie, höchst illustrativ widerlegen. Zwar vermögen das auch andere Historiker, aber der Publizist Kutter vermittelt diese gegenteilige Aussage mit der ihm eigenen stilistischen Fähigkeit, von der man als Grundlage die Fragetechnik Platons in der Verteidigung Sokrates vermuten darf.

Bemerkenswert auch die typographische Gestaltung des Buches (Hanspeter Kersten): Was Stumm und was Kutter ist, wird sofort ersichtlich, weil die vielen Zitate aus Kutters Werken, Gedichten und Briefen, blau hervorgehoben sind. Stumms Kommentare oder Zusammenfassungen hingegen schwarz. Ein eigenwilliger «Verstoss» gegen die Typographie sind nicht nur die unterstrichenen Kapiteltitel, sondern auch die Unterstriche unter den Seitenzahlen…

Stumm wäre nicht Stumm, wenn seine Kommentare nicht süffig zu lesen, seine persönlichen Schilderungen nicht farbig gezeichnet wären. Und zwar in einer durchaus vergnüglichen Erzählweise, die trotz allem voller Respekt biographiert.

Dem unbedarften Leser wird schnell einmal klar, welcher Verlust der Mensch Kutter für die Stadt Basel, nicht vielleicht, sondern weit darüber hinaus, ist. Selbst wenn man ihn nicht in allen Kreisen der Basler High-Society mochte, wie er mir mal zu verstehen gab, als ich ihn fürs Präsidium des Vereins Elsass-Freunde anging. Als Denker und erst recht als Publizist hatte er oft Positionen eingenommen, die weit abseits des Mainstreams und auch einsam in der Parteienlandschaft standen.

Aber ein Querulant war er nicht. Eher ein Einsteiger, wie beispielsweise bei Radio Basilisk, was in links-journalistischen Kreisen um so heftiger kritisiert wurde, denn das war nicht ein publizistisches, sondern ein unternehmerisches Engagement. Das hatte die Linke übersehen, dass Kutter auch immer ein Unternehmer war - trotz seiner glanzvollen publizistischen Fähigkeiten.

Das Buch zeigt auch auf, wie dünn gesät geniale Köpfe sind - inklusive Stumm selbst. Wichtig ist darum, Kutter nicht auf dem Piedestal zu entsorgen, sondern das Buch von Reinhardt Stumm in Basels kleinster Buchhandlung, bei Matthyas Jenny, Bachlettenstrasse 7, zu besorgen und… zu lesen. Sie werden es bestimmt nicht bereuen!



Die Foto von Friedel Ammann, Basel, auf dem Umschlag zeigt einen hochkonzentriert arbeitenden Markus Kutter. Er schrieb übrigens alle seine Manuskripte von Hand - unleserlich für alle, ausser für seine langjährige Sekretärin…


Information

Reinhardt Stumm: «Markus Kutter Nachlese - Fundstücke aus dem Textarchiv». Christoph-Merian-Verlag, Basel 2009, 284 Seiten, CHF 39.--

Zu bestellen bei (Direktlink siehe unten): Bachlettenbuchhandlung, Bachlettenstrasse 7, CH-4054 Basel, Tel. +41 61 281 81 33




Die drei Weisshaarigen sind die Besten aus der ehemaligen GGK (von links): Der Fotograf Onorio Mansutti, der Texter Robert Stalder und der Grafiker Werner Grieder, hier nach der Vernissage in der Rio-Bar, wo Kutter früher auch verkehrte, bis der Wirt sich als Dummkopf outete, der sogar Friedrich Dürrenmatt, Rolf Hochhut, Hansjörg Schneider, Manfred Gilgien und andere aus kleingeistigen Gründen als Gäste vergraulte. Foto: J.-P. Lienhard, Basel © 2009


BEMERKUNG VON MARC GRODWOHL

« Ma rencontre avec Markus Kutter en 1988, à l’initiative de Jürg-Peter Lienhard, fut très importante. Le musée était ouvert depuis 4 ans et se développait rapidement. Il fallait déterminer la direction pour le futur. Sans cela, l’écomusée serait allé dans tous les sens. Markus Kutter estimait que l’écomusée devait être un endroit intelligent, où les gens font des expériences utiles pour la vie. Pour Kutter, le côté strictement « musée » était secondaire. L’expérience de vie, l’apprentissage (comment construire une maison, comment faire du pain etc.) étaient plus importants que l’Histoire. Pour cette raison, Markus Kutter fit bénévolement de nombreuses propositions, en particulier pour faire évoluer le nom « écomusée d’Alsace » vers un nouveau nom plus dynamique.

Kutter avait raison, du point de vue social et économique ; mais comme cela est rappelé dans l’article, les mentalités française et suisse sont très différentes sur le point de l’écologie culturelle et pratique. Il y a 20 ans, ces différences étaient encore plus marquées.

De mon côté, j’étais d’accord avec le point de vue de Kutter. J’avais créé l’écomusée dans un but de sensibilisation, d’éducation et de plaisir. Mais ma ligne était de réaliser un Musée. Il y avait une priorité à sauver un patrimoine qui disparaissait de toutes parts. L’Histoire était à mon avis très importante, car les gens étaient en train de l’oublier. Il faut se rappeler qu’il y a 20 ans, l’histoire et de l’identité alsacienne étaient manipulées par l’extrême droite. A mon avis, l’écomusée devait combattre cela.

Avec les années, la pensée de Markus Kutter et la mienne se sont réunis. Je pense que Markus Kutter aurait été content de l’évolution de l’écomusée, s’il avait pu le voir dans les derniers temps. »



jpl.- Allerdings darf man sich auch fragen, was Kutter der Basler Politik zu sagen gehabt hätte, nachdem die derzeitige rechtspopulistische elsässische Politik 2006 das Ecomusée d'Alsace Marc Grodwohl und der Bevölkerung des Dreiländerecks gestohlen hatte, um dafür den privaten Plastikpark Bioscope daneben entstehen lassen und 35 Millionen Euro öffentliche Gelder zum Fenster hinauszuwerfen, anstatt dem Ecomusée d'Alsace die nötigen und stets verdienten Beiträge an die Betriebskosten zu gewähren. Basel, das heisst der Lotteriefonds, die Grossfirmen Roche und Migros, Bankverein und Mustermesse usw. hatten dem Werk Ecomusée d'Alsace wesentliche Unterstützung zugewandt. Siehe: http://webjournal.ch/article.php?article_id=756 sowie Reinhardt Stumms Kommentar dazu: http://webjournal.ch/article.php?article_id=704


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Von Jürg-Peter Lienhard

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