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Artikel vom 28.01.2009

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Ottokars Cinétips

Aufwühlende Liebesgeschichte

Ein fantastischer Film über das Sterben, dessen Titelheld im Körper eines Greisen zur Welt kommt und diese rückwärts alternd als Säugling wieder verlassen muss

Von Ottokar Schnepf



Brad Pitt ist als Benjamin Button erst 10 Jahre jung, hat den Körper eines 80-jährigen - wird aber immer jünger im Aussehen und älter an Jahren.


David Fincher schildert in «The Curious Case of Benjamin Button» die wunderliche Expedition des kauzigen Benjamin Button. Sie führt ihn rund um den Globus durch das Labyrinth des Schicksals und direkt in das menschliche Herz: Ein modernes Märchen von profunder Melancholie, inszenatorisch perfekt durchkomponiert und mit unfassbar subtilen Spezialeffekten versehen; unvergesslich und von nachhaltiger Wirkung.

Man kann diesen ergreifenden Liebesfilm, von dem man noch lange tief berührt und aufgewühlt ist, von der ungezwungenen Melancholie der majestätischen Bilder-Tableaus, von der gefassten Haltung dieses Benjamin Buttons und der Anmut und Würde Cate Blanchetts in der weiblichen Hauptrolle, nicht genug loben.

Ein erstaunlicher Brad Pitt spielt diesen Kinohelden, der 80 Jahre lang vom Greis zum Säugling rückwärts altert, also jünger wird bis ins Babyalter. Und langsam realisieren wir während der visuellen Teilnahme an seinem Schicksal, dass dieser grossartige Film vom Altern, vom Tod, von Trauer und Verlust erzählt - und davon, dass auch jung zu sein nicht immer einfach ist.

Sechs Filme lang, ob in «Seven», «Fight Club» oder «Zodiac», zerrte Regisseur David Fincher das Dunkle ans Licht und forderte sein Publikum auf zu genauem Hin- und Hintersehen um eine kinematografische Reise ins Innere anzutreten. «The Curious Case of Benjamin Button», basierend auf einer Kurzgeschichte von F. Scott Fitzgerald, macht nichts anderes.

Daneben enttarnt sich der hochbegabte Regisseur als hemmungsloser Romantiker, dem dabei Kitsch ein Fremdwort ist. Es gibt sie also noch, Filmemacher, die das klassiche Erzählkinos Hollywoods optimal beherrschen.

«The Curious Case of Benjamin Button» - ein seltener Fall in der Mainstream-Kinogeschichte, der jetzt mit 13 Nominierungen das Favoritenfeld der diesjährigen Oscar-Verleihung anführt; er verdient sie alle.

Von Ottokar Schnepf


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