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Artikel vom 07.01.2004

Elsass - Kultur

St-Louis bekommt ein Kunstmuseum

Die Stadt hat die ehemalige Schnapsbrennerei Fernet-Branca gepachtet, um der Kunst ein Obdach zu bieten.

Von Redaktion



Foto: J.-P. Lienhard, Basel © 2004

ST-LOUIS.- Er ist zwar nicht das Wappentier von St-Louis, aber gleichwohl so etwas wie das Wahrzeichen von Basels Nachbarstadt: Der riesige Adler auf der Weltkugel der franco-italienischen Brennerei Fernet-Branca beim Bahnhof. Er wird nun auch noch «Schirmherr» des Kunstmuseums, das in der im Jahr 2000 stillgelegten Fabrikationsstätte für Digéstifs Einzug halten wird. Für den kulturbeflissenen Bürgermeister von St-Louis, Jean Ueberschlag, geht damit ein Traum in Erfüllung.


Député-maire Jean Ueberschlag (links) mit Architekt Jean-Michel Willmotte im Februar vergangenen Jahres auf dem Dach der Brennerei Fernet-Branca, wo sie offenbar «Museumsluft» einatmeten. Foto: l'Alsace

Eigentlich war es eine Wette, die der «Député-maire» einlöste: Nämlich vor gut einem Jahr äusserte er die Ansicht, dass man das stillgelegte Brennerei-Gebäude anders nutzen, dh. als Kulturpojekt ausbauen sollte. Die Idee fand dann auch beim Pariser Architekten Jean-Michel Wilmotte Gefallen; die beiden «streiten» nun, wer die Idee zuerst hatte.

Die Unterschrift des Grafen…

Doch war es schliesslich Jean Ueberschlag, der in Paris während der Session der Nationalversammlung vom 7. Dezember 2003 mit dem Eigentümer der Liegenschaft die neue Zukunft der Brennerei besiegelte: Mit dem Conte Nicollo Branca di Romanico, dem Verwaltungsratspräsidenten von Fernet-Branca. Die Unterschrift unter den Pachtvertrag für die nächsten 23 Jahre kostete allerdings fast neun Monate dauernde hartnäckige Verhandlungen, wie der Bürgermeister und ehemalige Zahnarzt an seinem Neujahrsempfang erklärte.


So präsentierte sich die Brennerei, als sie noch ihren Digéstif brannte. Doch mit dem geplanten Kunstmuseum bleibt ihr prägendes Gesicht mit dem Adler erhalten. Foto: J.-P. Lienhard, Basel © 2004

Und das Beste sei, so Ueberschlag, dass es sich beim Pachtzins während den ersten fünfzehn Jahren quasi um einen «symbolischen» Betrag handle, zu dem allerdings noch die Kosten für den Umbau zum Museum hinzukommen.

Brennerei und Brennkessel bleiben erhalten

Was den Umbau betrifft, so wird die Brennerei im Untergeschoss des Gebäudes erhalten bleiben und als museale Schaubrennerei, zusammen mit einer Café-Bar à la Fernet-Branca betrieben. Die anderen, meist grossen Räume darüber werden dann zu Museumsräumen mit einer ziemlich «lichtluftigen» Galerie ausgebaut und genutzt. Einige Räume stehen dann aber auch für temporäre Ausstellungen offen. Das Programm stehe noch nicht ganz fest, erklärte Ueberschlag den Gästen seines Neujahrsempfangs, doch werde man ganz sicher auch mit den Kunstkreisen der grossen Nachbarstadt Basel zusammenarbeiten.

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http://www.museefernetbranca.org/



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