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Artikel vom 22.01.2010

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Basel - Wirtschaft

Deutsche sind Schweizer Pleitenkönige

Die Krise bringt es an den Tag: Die Masseneinwanderung aus Deutschland bringt nicht nur Fachkräfte in die Schweiz, sondern eine nicht zu vernachlässigende Zahl an Pleitegeier

Von Redaktion



Das «olympische Treppchen» der Pleite-Könige in der Schweiz… Bild: Moneyhouse


Die Hälfte aller Firmenpleiten im Krisenjahr 2009 wurde von Ausländern verursacht. Spitzenreiter, oder Pleiten-Könige, sind die Deutschen, wie der Schweizer Wirtschafts-Dienstleister Moneyhouse in seiner am Freitag, 22. Januar 2010, veröffentlichten Jahresstatistik festhält. Allerdings folgen auf die deutschen Pleiten-Könige dicht darauf die Italiener und die Franzosen: Jeder fünfte Firmenkonkurs ging im vergangenen Jahr auf ihr Konto. Damit nicht genug: Die Zahl der ausländischen Firmenkonkurse nimmt von Jahr zu Jahr «rasant» zu, wie Moneyhouse zu berichten weiss.

Im Jahr 2000 lag der Ausländeranteil noch bei bescheidenen 25 Prozent, schreibt Moneyhouse. Innerhalb von nur einem Jahrzehnt hat sich die Zahl der insolventen Firmen, die von Ausländern beherrscht wurden, verdoppelt.

Woran liegt das?, frägt Moneyhouse. Haben beispielsweise Deutsche einfach keine Scham eine Pleite hinzulegen? Oder öffnet das Schweizerische Schuldbetreibungs- und Konkursrecht Tür und Tor für eine «leichte» Pleite unter dem Begriff «Schuldensanierung leicht gemacht»?

Moneyhouse relativiert jedoch die absolute Aussage mit einem Blick in die Statistik: Ausländer seien nicht per se die Pleiten-Könige. Denn Ausländer aus der ersten oder zweiten Generation machten vergleichsweise selten Pleite. Konkurs gehen gilt bei ihnen als Versagen und als Schandfleck.

Hingegen dürfte sich die Situation bei den im Ausland lebenden Firmengründern anders darstellen, insbesondere, wenn sie den Schweizer Standort zur Optimierung ihrer Steuersituation oder für den Aufbau ihres Geschäfts nutzen. Sie kennt man nicht, und eine Pleite in der Schweiz zieht in der Regel keine Nachteile mit sich. Denn die meisten Konkursverfahren werden sowieso mangels Aktiven frühzeitig eingestellt und gar nicht durchgeführt.

Die Verlierer sind hingegen die Gläubiger. Und genau da liege auch das Problem: In der Schweiz kann man von Gesetztes wegen besonders einfach Konkurs machen, meint Moneyhouse.


Die Pleiten-Könige der Schweiz

Anzahl Firmenkonkurse 2009 in absoluten Zahlen

1. Deutschland: 440 Firmenkonkurse

2. Italien: 395 Firmenkonkurse

3. Frankreich: 213 Firmenkonkurse


10`000 - so viele Beschäftigte waren in den ersten sechs Monaten 2009 von den 2`455 Firmenpleiten in der Schweiz betroffen. Für die Beschäftigten beginnt mit dem Konkurs eine ungewisse Zeit: Sie bangen um ihren Job und wissen nicht, ob sie den offenen Lohn überhaupt noch erhalten.


Die Pleiten-Firmen mit den meisten Mitarbeitern:

1. ComBase (Switzerland) AG (Gwatt Thun, BE)
Branche: Maschinenbau, 115 Mitarbeiter
2. McKinley-Goldman-Smith AG (Zürich, ZH)
Branche: Unternehmens- und Steuerberatung, 102 Mitarbeiter
3. Servicemarkt.ch AG (Embrach, ZH)
Branche: übrige Unternehmensdienstleistungen, 95 Mitarbeiter
4. Dispotrans AG (Dällikon, ZH)
Branche: Landverkehr und Logistik, 89 Mitarbeiter
5. Moosburger AG (Illnau, ZH)
Branche: Handwerk, 61 Mitarbeiter

Von Redaktion

Für weitere Informationen klicken Sie hier:

• Die Pleiten-Statistik nach Branchen


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