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Artikel vom 16.12.2003

Sprache

Jury wählte die schlimmsten Sprach-Entgleisungen

Blocher prägte Unwort des Jahres

Die Sprache verrät, wie einer denkt, wie bescheuert einer ist…

Von Jürg-Peter Lienhard

ZÜRICH. bl.- Eine sechsköpfige Jury aus Sprachkennern hat eine «inoffizielle» Rangliste der schlimmsten schweizerischen sprachlichen Entgleisungen zusammengestellt und damit ein Pendant zur deutschen Wahl des «Wortes und des Unwortes des Jahres» geschaffen.

Das «Wort des Jahres» im schweizerischen öffentlichen Sprachgebrauch ist - wie könnte es nach den Wahlen 2003 anders sein - das gutschweizerische «Konkordanz». «Zauberformel» schaffte es immerhin auf Platz zwei des Palmarès der am häufigsten gefallenen Worte.

Es gibt aber auch eine Rangfolge der negativen Wortschöpfungen, und die bestreitet an oberster Stelle Christoph Blocher mit «Scheininvalide». Dieses als «Unwort» von der Jury bezeichnete Unwort, fiel erstmals am 13. Juni dieses Jahres.

Die weiteren Worte, die der Jury aufgefallen sind, heissen: «Rentenklau», «Segelnation», «Sars» und «Jahrhundertsommer». Dann gibt es auch noch den «Satz des Jahres». Widergegeben wurde er im «Tages-Anzeiger» in einem Interview mit dem Kabarettisten Franz Hohler, der sagte: «Wählt Blocher! Er hat diese Strafe verdient.»

Wie leichtsinnig mit Worten umgegegangen wird und welche hohle Bekenntnisse sie verraten, können Sie übrigens auch hier im «Schaumwörterbuch» lesen: Klicken Sie in der nebenstehenden Spalte auf die Rubrik «Schaumwörterbuch» und lesen Sie, was so im Laufe eines Jahres alles zusammenkommt…

Von Jürg-Peter Lienhard



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