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Artikel vom 24.12.2010

- Rubrikübergreifendes

Frohe Weihnachten!

Die Redaktion wünscht den Lesern von webjournal.ch vor allem ein besinnliches Fest und lädt ein zum Nachdenken über «Sinn-Machen», statt Sinn haben

Von Redaktion



Weihnachtskrippe, aufgenommen im Clubrestaurant des Familiengärten-Vereins FGV Lettenmatt in Oberwil. Foto: J.-P. Lienhard, Basel © 2010


Seit Jahrzehnten warten wir in unserer Region auf eine weisse Weihnachten. Im Dezember 2010 gab es viel Schnee, der aber kurz vor Weihnachten von warmem Regen wieder weggespült worden ist. Nun aber geht der jährlich gehegte Wunsch mal in Erfüllung: Im Dreiländereck schneit es. Wenngleich nur in der Menge eines Zuckergusses auf dem Gugelhopf… aber immerhin! Die Rosine aus dem Gugelhopf haben wir aber hier für Sie herausgepickt:

Besinnlich - was für ein Sinneswort. Und welche Worthülse, die man überall verbunden mit kommerziellen Empfehlungen für die Weihnachtstage ungefragt nachgebrüllt bekommt!

Besinnlich kommt von Sinn, den die Kommerzler neuerdings «machen», statt ihn haben…

Über Weihnachten besinnlich nachzudenken setzt aber eine gewisse Bildung voraus, die mit der Geschichte des Morgenlandes ebenso wie mit der Geschichte des Abendlandes zu tun hat. Morgenland? Auch so ein Wort, dessen Sinn verloren gegangen ist angesichts der Palästinenser-, Iran-, Irak-Krisen und der heissen Diskussionen um den Islamismus. Da wird gern übersehen, dass im Morgenland überwiegend friedliche und gastfreundliche Muselmanen den Grossteil der Bevölkerung ausmachen. Muselmanen statt Terroristen! Im Morgenland, dem Geburtsort des Jesus von Nazareth, der dem Christentum seinen Namen lieh… Und in dessen Namen die Christen während Jahrtausenden mordeten, versklavten und beherrschten, ja ausrotteten.

Die weihnächtliche Botschaft ist eben sehr schwer zu verstehen, da sie eine Metapher ist und nicht eine reale News: In ihr steckt Sinn, steckt die Sinnfrage, die der Friedensnobelpreisträger, Musikwissenschafter, Organist, Arzt, Autor, Philosoph, Religionsforscher und Elsässer, Albert Schweitzer, für unsere Zeit moderner formuliert hat, weil er sie begriffen hat: Ehrfurcht vor dem Leben! Versteht man diesen Sinn, dann braucht man keine Diktatur eines Christentums, eines Judentums, eines Islamismus und aller anderen -ismen!

Alles Gute und alles Liebe den Lesern und auch allen, die bei uns vorbeischauen - das ist unser Wunsch für die Festtage!

PS: So lautete ein Titel heute, 24. Dezember 2010, auf der Homepage von Radio DRS: «Schnee und Eis vermiesen Tausenden das Fest». Es ging um annullierte Flüge nach warmen Destination, meist ins Morgenland… Als ob es im Dezember nicht schneien darf/kann. Das besinnliche Weihnachtsfest wird von der Natur «vermiest», weil die Kommerzler es immer noch nicht geschafft haben, sie zu beherrschen und damit Geld zu machen

PPS: Die Redaktion von webjournal.ch ist zurzeit ziemlich ausgedünnt, weshalb wir uns erlauben, die site bis Anfang des nächsten Jahres buchstäblich «einzufrieren». Wir melden uns zu Beginn des Januars 2011 wieder - mit neuem Elan, wie es sich gehört!

Von Redaktion



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