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Artikel vom 14.05.2004

Kustmarkt

Eine Millionen-Investition fürs Kunstgeschäft

Der spleenige Börsenmann Dieter Behring spekuliert in Kunst

Von Redaktion



Hier, gegenüber dem Haupteingang zum Klinikum I des Kantonsspital Basel, soll das private Kunsthaus des Börsen-Kaufmanns Dieter Behring, eingerichtet werden. Die Adresse: Spitalstrasse 18 ist schon eingerüstet. Foto: J.-P. Lienhard, Basel © 2004

BASEL.- Unter dem Namen Botschaft Basel wird im Frühjahr 2005 ein neues Haus für zeitgenössische Kunst eröffnet. Es will die junge Kunstszene in der Region fördern und gleichzeitig aktuelle, internationale Kunst in Basel präsentieren. Hinter dem Projekt steht der Börsianer Dieter Behring, der es als Kunstinvestor finanziert.


Die Information ist bereits am Donnerstag, 13. Mai 2004, in den Medien durchgesickert, obwohl die juristischen Grundlagen noch nicht ratifiziert waren. Inzwischen hat die von Behring geleitete Firma Swisspulse an der Petersgasse 34 in Basel mit einem offiziellen Pressecommuniqué reagiert und die Tatsachen bestätigt. Wir zitieren hier wörtlich aus der Verlautbarung:

Die Botschaft der «Stiftung Botschaft»

Zum Betrieb des Kunsthauses wird gemäss Communiqué «eigens die Stiftung „Botschaft Basel“ gegründet, für welche zurzeit die Gewerbe-Liegenschaft an der Spitalstrasse 18 saniert und für die Bedürfnisse eines Kunsthauses umgebaut wird.

Auf drei Stockwerken mit insgesamt 1500m2 Ausstellungsfläche sollen Werke aktueller Gegenwartskunst gezeigt werden. Pro Jahr sollen vier bis sechs Ausstellungen realisiert werden, für deren Konzeption und Gestaltung Kuratorinnen und Kuratoren aus aller Welt eingeladen werden.



Noch hinter Gerüst prangt der Schriftzug von Behrings Firma «Swisspulse» an der Spitalstrasse 18. Foto: J.-P. Lienhard, Basel © 2004

„Botschaft Basel“ versteht sich als Botschafterin der Kunst in Basel. Sie will einerseits das aktuelle, internationale Kunstgeschehen vermitteln und andererseits hiesigen Kunstschaffenden eine Plattform zur Verfügung stellen. Ebenso richtet sich ihr Programm in gleichem Masse an Interessierte für zeitgenössische Kunst aus der Region wie an Besucher aus der ganzen Welt.

Eine «Art Katalysator» fürs Kunstgeschäft

Dazu sollen der Austausch und projektbezogene Kooperationen mit bereits bestehenden Institutionen wie Museen oder in diesem Bereich tätigen Galerien gesucht werden. Die Stiftung versteht sich als Ergänzung und aktiven Teil des kulturellen Geschehens in Basel und der Region.

Für letzteres will das Haus eine Art Katalysator sein und nach Möglichkeit der regionalen Kunstszene neue Impulse verleihen. So soll die Realisierung konkreter Projekte ermöglicht werden. Dafür werden unter anderem Ateliers im Haus temporär zur Verfügung gestellt. Zudem besteht die Möglichkeit, bis zu drei auswärtige Künstlerinnen und Künstler gleichzeitig im Haus wohnen zu lassen.

Um sich als Ort der Begegnung nicht nur für Insider der Kunstszene zu etablieren, ist der Betrieb eines eigenen Bistros geplant.

Für ein Kunsthaus, das sich internationale Bedeutung und Ausstrahlung erarbeiten möchte, ist es nur folgerichtig, dass auch der Aufbau einer eigenen Sammlung von Beginn weg geplant ist. Zu diesem Zweck sollen einzelne ausgesuchte Werke aus den Ausstellungen erworben werden. Darüber hinaus wird die Stiftung auch öffentliche Kunstsammlungen in Basel unterstützen.



Der Financier der «Stiftung Botschaft», Dieter Behring sieht gemäss Stiftungs-Direktor Marc Bättig «real für gewöhnlich fröhlicher aus, als auf Fotos». Foto: Claude Giger, Basel © 2004

Den Stiftungsrat der Stiftung „Botschaft Basel“ bilden Dieter Behring als Präsident, seine Frau Ruth Behring sowie Paul Rhinow. Die Stiftung arbeitet nicht gewinnorientiert, soll aber nach unternehmerischen Grundsätzen geführt werden. Direktor des Hauses wird Marc Bättig, der bis vor kurzem als stellvertretender Leiter bei der Art Basel wirkte.»



Direktor ins spe: Marc Bättig. Foto: J.-P. Lienhard, Basel © 2004

Von Redaktion



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