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Artikel vom 14.12.2004

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Glosse

Von Charakterlumpen…

Gegen Dummheit ist kein Kraut gewachsen, weil Dummheit zu dumm ist, sich selbst zu erkennen. Dumm und frech darf man aber nicht durchgehen lassen!

Von Jürg-Peter Lienhard

Hitler war ein Charakterlump. Goebbels, Göhring, Heydrich und seine anderen Spezis auch - ebenso die Mehrheit der deutschen Mitläufer. Der Baselbieter Hinterbänkler-Nationalrat Christian Miesch (SVP) verstieg sich laut Basler Zeitung vom 14. Dezember 2004 *) zur Äusserung, ein ihm missliebiger Autor einer umstrittenen künstlerischen Aktion sei deswegen ein «Charakterlump»…

Miesch gehört eben zu den dummen und nachweisbar ungebildeten Schwätzern: So forderte er in der Gratiszeitung Baslerstab **) die Abschaffung des «astrologischen» Instituts. Weil er zu dumm und zu ungebildet ist, kennt er selbstverständlich den Unterschied zwischen Astronomie und Astrologie nicht.

Und trotzdem ist er in den Nationalrat gewählt worden, wo über hochkomplexe und teure Geschäfte, die die Zukunft aller Bewohner unseres Landes betreffen, befunden werden muss. Wo man sich mehr als nur aus dem «Blick» informieren sollte, um sich anmassen zu wollen, die Geschicke dieses Landes mitbestimmen zu können! Wo man sich anders vorbereiten müsste, als nur gerade den Dreck seines Misthaufens vor der Haustüre abzustreifen, um in Liestal den Zug nach Bern zu besteigen!

Sie, liebe Leserinnen und Leser der einschlägigen Medien, wissen, was der Gegenstand meines offenen Wortes ist: Ich will darüber nicht auch noch befinden oder wiederkäuen. Hier gehts mir um die Zurückweisung frecher Dummheit, die von einem beamteten Politiker gegen einen doch unbescholtenen Mitmenschen - der weder gestohlen noch betrogen hat oder gewalttätig geworden ist - in jeder Hinsicht anmassend ausgesprochen wurde.

Wenn man bei uns schon einen missliebigen Künstler als Charkterlumpen bezeichnet, welche Steigerung an Schimpf bleibt dann noch, wenn man einen dumm-dreisten Politiker wie Miesch so hauen will, dass es dem weh tut?




*) Zitat aus der baz vom 14.12.2004: «"Der Baselbieter SVP-Mann Christian Miesch ärgerte sich nach der Debatte über "Primitiv-Kultur und Staats-Gelder" im Nationalrat: "Das war ein totaler Verhältnisblödsinn; einem solchen Charakterlump wie diesem Künstler hätten wir nicht noch ein Podium geben sollen."»

**) Baslerstab vom 29./30.6.2004 und Glosse «Nebenbei bemerkt: Es steht in den Sternen» auf webjournal.ch vom 5.7.2004.

Von Jürg-Peter Lienhard

Für weitere Informationen klicken Sie hier:

Hier gehts direkt zur zitierten Glosse «Es steht in den Sternen»


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